Kulturstiftung Hohenlohe

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Presseinformationen

Wiederhören macht Freude - von Christoph Feil, Hohenloher Zeitung 6. Juni 2016

NEUENSTEIN Gespannt sitzen Eva Christiane Scheulen und ihr Mann Hans-Jörg am Samstagabend auf ihren Plätzen im ausverkauften Rittersaal
von Schloss Neuenstein. Vivaldi und Händel kamen schon zu Gehör. Als nächstes ist beim Eröffnungskonzert des Hohenloher Kultursommers eine Komposition des
Niedernhaller Musikers Johann Gottfried Arnold an der Reihe. "Das hat man ja noch nie gehört", sagt die Schwäbisch Gmünderin erwartungsvoll. Immerhin:
Seit über 200 Jahren wird das dritte Cellokonzert des hohenlohischen Komponisten erstmals wieder aufgeführt. 

Herausforderung Und die drei Sätze haben es offensichtlich in sich. Während seines Cellospiels holt László Fenyö mehrfach tief Luft. Sein Unterkiefer arbeitet rhythmisch hin
und her. Sein Kopf schnellt nach vorne und hinten. Seine dunkelblonden Haarsträhnen lösen sich. Schweiß rinnt über seine Stirn. Viel Konzentration
habe ihm das Stück abverlangt, wird Fenyö später beim Empfang im evangelischen Gemeindehaus verraten. "Weil es in einer Art komponiert ist, welche meiner
Art der Cellotechnik nicht gut liegt."  Doch als der letzte Ton verklingt: erst Stille, dann brandender Applaus. "Bravo!", ruft Eva Christiane Scheulen, "So
muss man Cello spielen können." Und auch für das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim unter der Leitung von Timo Handschuh spart die
Schwäbisch Gmünderin nicht mit Lob: "Sehr differenziert, sehr farbig." Ohnehin ist es für die Scheulens ein besonderer Abend, schließlich treffen sie einen alten
Bekannten wieder: das Cello. "Vor 75 Jahren habe ich als Kind darauf gespielt", erzählt Hans-Jörg Scheulen. Zwar habe sein Vater es irgendwann verkauft, doch aus den Augen verloren sie das alte italienische Instrument nie. Sie lieben dessen Klang. 

Atmosphäre Begeistert ist auch Hermann Leidolf. Immer wieder wippt er - von der Musik angesteckt auf seinem Stuhl mit. "Eine tolle Symbiose, eine
wunderbare Atmosphäre", schwärmt der 76-Jährige. "Für mich ist es eigentlich eines der großartigsten Konzerte, die ich jemals hier gehört
habe", findet Leidolf, der zu den Gründervätern des Kultursommers zählt. 

Jubiläum 30 Jahre gibt es die Konzertreihe nun schon. Auf dieses Jubiläum sind wir hier ein bisschen stolz", sagte zu Beginn der Vorsitzende der Kulturstiftung, Kraft
Fürst zu Hohenlohe-Oehringen, in seiner Ansprache bescheiden. Und 9500 Besucher wollen sich den Kultursommer in diesem Jahr nicht entgehen lassen. Denn so
viele Karten wurden bislang verkauft, schätzt Marcus Meyer, Organisator und Geschäftsführer der Kulturstiftung Hohenlohe. Doch der 37-Jährige rechnet mit
deutlich mehr: "Wir haben uns auf 16.000 eingestellt." Momentane Publikumsfavoriten? "Das Jubiläumskonzert am 6. August ist
ausverkauft." Und für den Jubiläumsdoppelpack mit Rebekka Hartmann und Silke Aichhorn gebe es nur noch wenige Karten, weiß Meyer. 


Korrektur/Anmerkung des Veranstalters: Das Konzert mit Silke Aichhorn und Rebekka Hartmann ist ausverkauft,
und für das Jubiläumskonzert am 6. August gibt es nur noch wenige Karten!