von der Kulturstiftung
"Manche Leute glauben, Italien sei überhaupt das Ursprungsland der Musik", meint Dirigent Manfred Müssauer zu Beginn des Konzertes im Schlosspark, mit dem das Musikfest des Hohenloher Kultursommers traditionell endet. Diesmal ist die Donau-Philharmonie Wien mit Musik aus italienischen Opern oder aus Operetten über Italien zu hören.
Am Anfang steht allerdings eine in Wien geschriebene Opera buffa, die in Sevilla spielt. Die Musiker unter Leitung Müssauers geben wunderbar wuselig Mozarts Ouvertüre zu "Le nozze di Figaro" wieder. Danach folgen unter anderem die drängend und mit Feuer gespielte Ballettmusik zu Cherubinis "Der Wasserträger" und bekannte Sopran-Arien aus italienischen Opern.
Sopranistin Heidi Manser hat sich nach französischen Koloraturen mit "Casta Diva" aus Bellinis "Norma" das Paradestück der Sängerin Maria Callas vorgenommen. Mit großer Empfindung und sanft in der Tongebung gestaltet sie ihren Part und wird einfühlsam vom Orchester begleitet. Ähnlich sanft, fast in sphärische Klänge eingebettet, ist danach aus Alfredo Catalanis "La Wally" die Arie der Geierwally "Ebben, ne andro lontana" zu hören. Die Sopranistin wechselt dabei nuanciert von wehmütigen zu dramatischen Momenten. Ergänzt werden diese Opernhits durch die Canzone der Lauretta aus Puccinis "Gianni Schicchi". Heidi Manser lotet schwelgerisch die süffige Verismo-Kantilene aus.
Zwischen den Arien erklingen Instrumentalstücke. Dazu gehört das Intermezzo aus Mascagnis "Cavalleria rusticana", das die Musiker der Donau-Philharmonie innig und mit weiten Bögen intonieren, und die Ouvertüre zu Verdis "La forza del destino" mit wunderbar traurigem Bläsergesang.
Den Operettenschluss des Konzertes leitet die den tänzerischen Ausdruck unterstreichende Ouvertüre zu Rudolf Dellingers "Capitain Fracassa" ein. Ebenfalls italienisches Sujet findet sich in Johann Strauß "Eine Nacht in Venedig". Heidi Manser preist in hellen Tönen mit Anninas Lied Meeresfrüchte an.
Nach einem leicht überhastet interpretierten "Funiculì, Funiculà", mit dem der Komponist Luigi Denza zur Standseilbahnfahrt auf den Vesuv - mit Heiratsantrag - einlädt, ist auch das Schlusslied in Süditalien angesiedelt: "Meine Lippen, sie küssen so heiß" aus Franz Lehárs Operette "Giuditta". Manser nimmt durch ihren tänzerisch wie sinnlich geprägten Gesang ein.