Kulturstiftung Hohenlohe

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von der Kulturstiftung

Großer Auftritt für junge Munteanu-Schüler - von Ingrid Heydecke-Seidel, 23.08.2017, Hohenloher Zeitung

Seit gut 30 Jahren ist das Concertino Ensemble mit seinem Gründer und Lehrer Petru Munteanu dem Hohenloher Land verbunden. Und immer wieder erfreuen die jungen Musiker mit ihrer Spielfreude, ihrem wachsenden Können und ihrem Gemeinsinn im Musizieren ohne Dirigenten. Das Zusammenwirken der verschiedenen Altersgruppen und Nationalitäten ist bewundernswert und beispielhaft. In der Kirche in Mulfingen spielten einige Bläser aus Augsburg mit, wo das Ensemble seit vier Jahren angesiedelt ist und von Munteanu an der Universität unterrichtet wird.
Graziös Die Bläser wurden gebraucht bei Wolfgang Amadé Mozarts Concertone C-Dur KV 190 für zwei Violinen, Oboe und Orchester. Die 15-jährige Polina Munteanu und die 14-jährige Eva-Maria Wagner musizierten mit der erfahrenen Oboistin Sara Yago. Ins solistische Spiel mit vielen Imitationen der Violinen mischte sich die Oboe ein, besonders im graziösen Andante mit seiner reizenden Kadenz und dem schwungvollen Menuett, bei dem die jungen Geigerinnen eine tadellose Leistung boten. Mit barocken Satztypen huldigte Edvard Grieg in seiner Holberg-Suite op.40 dem dänischen Dichter zum 200. Geburtstag. Dieses Opus hat das Ensemble seit Jahren im Repertoire, und immer wieder erfreuen ihre Begeisterung und ihr Können, wenn sie die fünf Sätze stilsicher, homogen und ausdrucksvoll wiedergeben. Besonders klangschön geriet die Sarabande mit dem warmen Klangteppich der tiefen Streicher, auf dem die Geigen ihre melodiöse Kantilenen singen konnten.
Leichtigkeit Auch bei Mozarts Violinkonzert D-Dur KV 218 wurden die Bläser gebraucht. Solist war Radu Barabancea, der temperamentvoll und souverän seinen Part anging. Selbst die anspruchsvollen Kadenzen spielte er mit einer Leichtigkeit, als wäre alles ein Kinderspiel. Originell das Finale mit mehrmaligem Wechsel zwischen Rondo und Gavotte mit einem bekannten "Schlager". Im präzisen Zusammenspiel gelang eine brillante Wiedergabe.
Das trifft auch auf den letzten Programmpunkt zu: Henryk Wieniawskis "Fantaisie brillante" über Themen aus Charles Gounods "Faust", das Federico Mechelli-Uhl als Solist gestaltete. Bedrohlich begannen die Bässe, denen ein Solo in höchsten Höhen folgte. Cantable und dramatische Szenen folgten einander, sodann ein schönes Intermezzo nur für die Stimmführer. Ein diabolisch-skurriler Walzer entlockte Federico sogar ein Lächeln. Obwohl auch der seine Tücken hatte, meisterte er alles mit Bravour. Zuhörer und Kollegen feierten ihn frenetisch. Professor Munteanu kann stolz auf seine Schützlinge sein.