Kulturstiftung Hohenlohe

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von der Kulturstiftung

Erfolgreich auch ohne Starkult - von Bettina Lober, Südwestpresse 24.09.2015

Obwohl am Wochenende noch zwei Kultursommer-Konzerte ausstehen, blickt Geschäftsführer und Programmplaner Marcus Meyer bereits auf eine erfolgreiche Saison zurück - und auf einen heißen Sommer: Das mehr als 80-seitige Programmheft fungierte diesmal auch als Fächer - "so viel gewedelt wurde wohl noch nie". Auf die Besucherzahlen habe die Hitze indes keine Auswirkungen gehabt, sagt Meyer.
Immerhin kann er mit 13900 Gästen 500 mehr als im Vorjahr (13407) verzeichnen; 2013 kamen 14227 Besucher. Der Kultursommer ist ein stabiles Festival. 22 Mal wurde heuer "ausverkauft" gemeldet. Die durchschnittliche Auslastung von 84,2 Prozent liegt leicht überm Vorjahresniveau (83 Prozent). Meyers Haushaltsziel, die Hälfte des rund 640000 Euro umfassenden Gesamtetats über die Kartenverkäufe zu decken, werde erneut erreicht: "Was wir an Künstlerhonoraren ausgeben, will ich an Tickets einnehmen."
Mit dem Programm habe der Kultursommer seine drei Säulen Alte Musik, Klassik und Weltmusik weiter profiliert. In Sachen Weltmusik legt Meyer Wert auf "authentischen Stil, aktuell präsentiert, aber nicht etwa jazzverwässert". Dass das gelingt, hätten die drei Skandinavierinnen von Huldrelokk in der Geddelsbacher Kelter bewiesen. Auch das Konzert von Harmonic Brass im Braunsbacher Schlosshof - "vier Wochen vorher schon ausverkauft" - habe großen Charme entfaltet. Zwar waren allein heuer zehn Echo-Preisträger beim Kultursommer als Musiker aktiv. "Der eine oder andere namhafte Künstler gibt uns ein schärferes Profil", sagt Meyer, betont aber, dass beim Festival kein Starkult betrieben werde - auch künftig nicht.
Weniger erfolgreich waren übrigens die beiden "Auswärtsspiele" bei der Ausstellung "Kunstschätze aus Hohenlohe" des Landesmuseums in Stuttgart. Das hatte Meyer so nicht erwartet und schlussfolgert: "Demnach kommen die Stuttgarter lieber nach Hohenlohe."
Zu den Höhepunkten der Saison zählt für Meyer auch der internationale Violin-Wettbewerb. Das hohe Niveau der 65 Teilnehmer, die teils noch im Kindesalter sind, habe ihn schwer beeindruckt. Neue Spielorte in der 29. Saison waren die katholische Kirche in Öhringen, die durch eine "top Akustik" überzeugt habe, sowie die Schlosskirche in Bad Mergentheim. Ein seit Jahren bewährter Spielort musste kurzfristig aus dem Programm genommen werden: die Kleincomburg in Hall. Das Land hat das Gebäude Anfang des Jahres nach einer Überprüfung der Versammlungsstättenverordnung für Veranstaltungen kurzerhand gesperrt. Meyer traf dies wie ein Paukenschlag, er musste improvisieren, verlegte ein Konzert in die Hospitalkirche. Dort werde auch jetzt für 2016 ein Konzert geplant.
Längst hat Meyer den 30. Kultursommer im nächsten Jahr fest im Blick, zumal das Festival auch bei der Landesgartenschau in Öhringen präsent sein will - unter anderem mit einem Open-Air-Jubiläumskonzert am 6. August sowie mit monatlichen "Spotlight"-Konzerten. Mit dem Up-Beat-Projekt, bei dem Musiker und Schüler kooperieren, möchte Meyer weiterhin Anreize für junge Musikfreunde schaffen. Auch die Präsenz des Kultursommers im sozialen Netzwerk Facebook möchte er weiterentwickeln. Schließlich geht es da auch um das Kultursommer-Publikum der Zukunft.