Kulturstiftung Hohenlohe

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von der Kulturstiftung

"Solider Sommer" - von Tamara Kühner, Hohenloher Zeitung, 27.09.2017

Es war eine historische Kultursommer-Saison. Nicht, weil sie
besser oder schlechter gelaufen ist als sonst. Im Gegenteil, 2017 blieb
meist alles beim Alten: Besucherzahlen um die 13 500 und eine
durchschnittliche Auslastung von rund 80 Prozent.

Doch eines gab es in diesem Jahr, das es in den vergangenen
25 Jahren Hohenloher Kultursommer nie gab - nämlich, dass das
Hauptkonzert beim Musikfest auf Schloss Weikersheim abgebrochen werden
musste.

Regen und Windböen

"Es hat schon um 18 Uhr genieselt", berichtet Marcus Meyer,
Geschäftsführer der Kulturstiftung Hohenlohe. Starke Windböen haben es
zudem nötig gemacht, eine Seite der Bühne offen zu lassen.

"Irgendwann hat der Regen richtig rein gepeitscht", sagt
Meyer. Da sei einem der Violinisten der Russischen Kammerphilharmonie
das Wasser nur so hinten am Frack runtergelaufen. Nach 50 Minuten
Konzert war endgültig Schluss.

"Irgendwann musste das mal kommen", sagt Meyer, schließlich
habe man 25 Jahre Glück gehabt. Entsprechend blieb aber auch der
Besucherandrang hinter den Erwartungen zurück. Etwa 500 Zuhörer habe man
im Vergleich zu guten Jahren eingebüßt.

Bereits 2016 schwächelte das Musikfest. Das hatten sich die
Verantwortlichen mit dem EM-Viertelfinale der Deutschen
Fußballnationalmannschaft und einer vorangegangenen Schlechtwetterphase
erklärt.

Mozart soll es richten

"Kommendes Jahr wollen wir es mit einem sehr populären
Programm versuchen", zeigt Meyer sich optimistisch. Bisher lautet der
Arbeitstitel "Ein Fest mit den Mozarts". Bleibt abzuwarten, ob das
einstige Wunderkind dem Musikfest zum Aufschwung verhilft.

Konzert und Kuchen

Einzelne Überraschungen gebe es aber immer wieder. So seien
die Konzerte des Concertino Ensembles in Gaggstatt immer voll: Besucher
kämen teils schon am frühen Mittag, um den selbstgebackenen Kuchen der
Kirchengemeindemitglieder zu genießen, erzählt Meyer.

Das habe sich so weit rumgesprochen, dass inzwischen ganze
Reisebus-Gruppen - dieses Mal aus Karlsruhe - zu Kuchen und Konzert in
den Kirchberger Teilort kommen.

Überrascht habe Meyer aber auch, dass nur 40 Menschen
Neobarock in Niederstetten hören wollten. Als das Ensemble das letzte
Mal beim Kultursommer auftrat, sei die Kirche aus allen Nähten geplatzt.
"Das kann man sich manchmal nur schwer erklären."

Brass als Überflieger

Überflieger 2017 waren für Marcus Meyer die Brass-Ensembles,
die "sensationellen Zulauf" hatten. Allen voran Tine Thing Helseth
& Ten Thing, die im August den Niedernhaller Kelterhof mit rund 400
Besuchern bis zum Anschlag füllten.

Dort möchte Meyer die noch junge Erfolgsgeschichte von Brass
und Kelter - erst zum zweiten Mal war die Spielstätte dabei - weiter
fortsetzen. Mit Canadian Brass soll eines der erfolgreichsten
Bläserquintette weltweit an den Kocher kommen.

Marke knacken

Über kurz oder lang will Marcus Meyer die
15000-Besucher-Marke knacken. Aber nicht auf Teufel komm raus, betont
er. "Mit großen Namen in großen Sälen könnte man das dahingehend
steuern", sagt er. Aber wir wollen vor allem ein gutes Programm
abliefern, das zum Konzept des Festivals mit seinen historischen
Spielstätten passt.

Ausblick

Die nächste Kultursommer-Saison dauert voraussichtlich vom 2. Juni bis 30. September 2018. Der Vorverkauf startet Ende Januar.

Erste Künstler stehen bereits fest: Harfenistin Silke
Aichhorn wird mit dem Württembergischen Kammerorchester musizieren,
Blockflötist Stefan Temmingh soll mit Dorothee Mields und der Lautten
Compagney Berlin auftreten und mit Herbert Schuch, Spark sowie Trompeter
Gábor Boldoczki mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim
kommen wohl weitere Bekannte zurück nach Hohenlohe.