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Hohenloher Kulturstiftung (Druckversion)

Presseinformationen

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Wenn die "Mohnblume" erblüht: Weltpremiere in Neuenstein, von Christian Nick, Hohenloher Zeitung, 30.05.2019

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus - und die sich senkende Abendsonne ihre Strahlen durch die Fenster in den historischen Rittersaal, an dessen Wänden sich Jahrhunderte widerspiegeln. Gänzlich neu und frisch vom italienischen Komponisten Federico Biscione für die Gehörgänge der 400 gespannten Gäste geboren, die zur Eröffnung des 33. Kultursommers ins Schloss gekommen sind, ist indes der Höhepunkt des Abends.
 

Spannung vor der Weltpremiere ...
Denn alle warten auf die Uraufführung der "Mohnblume" - die erste Auftragskomposition in der Geschichte der Veranstaltungsreihe, auf welche nicht nur Kraft Fürst zu Hohenlohe-Oehringen, Vorsitzender der Kulturstiftung Hohenlohe, "ganz besonders gespannt" ist, wie er den Zuhörern im Rittersaal in seinen Begrüßungsworten kundtut.


Kultursommer Hohenlohe Foto: Christian Nick

Ehe die "Mohnblume" erblühen darf, intoniert die russische Kammerphilharmonie St. Petersburg unter Leitung von Juri Gilbo mit Gustav Holsts St. Paul"s Suite op. 29 Nr. 2 die Veranstaltung (Konzertbesprechung auf den Kulturseiten unserer Zeitung). Nach dem Klavierkonzert c-Moll Wq 43 Nr. 4 von Carl Philipp Emanuel Bach und dem ersten Auftritt von Meisterpianistin Ana-Marija Markovina wabert Wispern durch die Besucherreihen: "Jetzt kommt die neue Komposition!"
Und das tut sie - mal opioid-verträumt, mal mit ordentlich Rums: Zwölf Minuten erstrahlt die "Mohnblume" in hellroter Schönheit. Das Publikum lauscht aufmerksam - und fast scheint es, als hörten gar auch die ausgestopften Hirsche vom Vorsprung an der Decke aus andächtig zu. Am Ende ernten Musiker und Komponist begeisterten Applaus von den Gästen.


... und viel Lob danach
Kultursommer Hohenlohe Foto: Christian Nick

 

Entsprechend angetan zeigen sich dann auch die Hohenloher Honoratioren nach der Weltpremiere: "Es war schön. Eine enorm komplexe Komposition", lautet etwa das Fazit von Reinhold Würth, der es sich nicht hat nehmen lassen, zwischen Vancouver und Athen die kurze musikalische Stippvisite in Neuenstein einzuschieben.
"Ich bin zwar jetzt fast taub, denn es war in der ersten Reihe doch recht laut", scherzt der Fürst - schiebt aber rechtzeitig nach: "Es war ein tolles Erlebnis."
Da gibt es auch vonseiten des Neuensteiner Bürgermeisters keine Dissonanzen: Karl Michael Nicklas ist privat zwar eher House-Fan, schwärmt aber dennoch von der "hervorragenden" Uraufführung.
Das Resümee bringt Landrat Dr. Matthias Neth sodann prägnant auf den Punkt: "Ich denke, der Kultursommer hat seine neue Hymne", sagt er in der Pause - bevor das Konzert mit Joseph Haydns Sinfonie G-Dur Hob I:47 "Palindrom" und Dmitri Schostakowitschs Konzert Nr.1 für Klavier, Trompete und Streichorchester c-Moll op. 35 ausklingt.
Die Vertonung der roten Blume aber wird in den Ohren so mancher Zuhörer wohl durchaus noch eine Weile nachklingen.

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