Kulturstiftung Hohenlohe

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Presseinformationen

Ovationen für Herbert Pixner und Manuel Randi in der alten Turnhalle Niederstetten - von Bettina Lober, 8.9.2015 Südwestpresse

Ein beschwingtes Publikum mit lachenden Gesichtern und fröhlichem Kopfschütteln ob der Virtuosität auf der Bühne - das ist nach dem Konzert in der alten Turnhalle Niederstetten zu beobachten. Seit Wochen war das Pixner-Konzert ausverkauft. Es ist der fünfte Auftritt des Südtirolers beim Hohenloher Kultursommer. Und jedes Jahr scheinen die Karten in den größer werdenden Hallen schneller verkauft zu sein. Sein mitreißender Mix aus alpenländischer Volksmusik, Jazz, Blues, Rock und Gypsy überzeugt. "Zwei Stunden lang nur Lieblingsstücke", kündigt Pixner verschmitzt das Programm des Abends an - ein Best-Of der vergangenen zehn Jahre, seit er mit dem Herbert-Pixner-Projekt tourt.
Flott und unbeschwert, locker und virtuos, mal melancholisch und verträumt, mal fröhlich und verspielt - Heidi Pixner (Harfe), Manuel Randi (diverse Gitarren), Werner Unterlercher (Kontrabass) und Herbert Pixner (Steirische Harmonika, Klarinette, Saxofon, Flügelhorn) haben so ziemlich alles drauf. Die Landler und Polkas klingen frisch, jung und rebellisch. Will jemand Herbert Pixner und seine Crew in eine Stil-Schublade stecken, schlagen sie flugs einen musikalischen Haken. Sie stehen für die Freiheit der Musik.
Stücke wie "Quattro" - so heißt auch die jüngste CD des Herbert-Pixner-Projekts - verschmelzen mit "Gernstl unterwegs" zu einer abwechslungsreichen Klangreise. Pixner spielt auf seiner "Ziach" - der Ziehharmonika witzige musikalische Wendungen, die im Ensemble wie ein Sprungbrett auf die nächste Musik-Surfwelle wirken. "Stirb langsam Brandner" erklingt als Tiroler Blues im Dreivierteltakt, in dem sich zwischen Pixner und Randi originelle Blues-Dialoge entspinnen. Immer scheinen die beiden in einen kleinen Wettstreit zu geraten, sie stacheln sich gegenseitig zu Höchstleistungen an - und ergänzen sich schlicht kongenial. Pixners Schwester Heidi sowie Werner Unterlercher breiten einen verlässlichen und nicht weniger virtuosen Rhythmus- und Klangteppich aus, auf dem sich Pixner und Randi richtig austoben können. Die Musiker können sich aber auch wunderbar zurücknehmen: Wenn Manuel Randi in seinem "Djanga Sai" auf der Flamencogitarre glänzt, funktioniert Pixner seine "Ziach" zum Perkussionsinstrument um. Und alle lauschen gespannt bei Heidi Pixners faszinierendem Solo "Alba".
Charmant erzählt Herbert Pixner schaurige Geschichten wie etwa die gruselige Sage vom Sennentuntschi, die ihn zur Rockballade "Hiatabua" inspirierte - mit gefühlvollen Flügelhorn-Klängen und heulender E-Gitarre. Und "Morgenrot" entwickelt als Soundtrack eines Sonnenaufgangs in den Bergen eine enorme hypnotische Kraft.
Mit jedem Stück scheinen die Musiker sagen zu wollen: "Nehmt’s leicht, genießt das Leben". Auch wenn die Musik alles andere als leicht ist. Die 400 Zuhörer genießen und spenden stehend Applaus, wofür sich Pixner & Co. mit fünf weiteren Stücken als Zugabe bedanken.